Die zehn Hauptprinzipien der gnostischen Offenbarung
Aus der Exegese, von Philip K. Dick
Die gnostischen Christen des zweiten Jahrhunderts glaubten, dass nur eine besondere Offenbarung des Wissens und nicht der Glaube einen Menschen retten könne. Der Inhalt dieser Offenbarung konnte weder empirisch rezipiert noch a priori abgeleitet werden. Sie hielten diese besondere Gnosis für so wertvoll, dass sie geheim gehalten werden musste. Hier sind die zehn Hauptprinzipien der gnostischen Offenbarung:
Der Schöpfer dieser Welt ist dement.
Die Welt ist nicht so, wie sie erscheint, um das Böse in ihr zu verbergen, ein trügerischer Schleier, der sie und die geistesgestörte Gottheit verdeckt.
Es gibt ein anderes, besseres Reich Gottes, und alle unsere Bemühungen sind darauf auszurichten, dorthin zurückzukehren, es hierher zu bringen.
Unser tatsächliches Leben reicht Tausende von Jahren zurück, und wir können dazu gebracht werden, uns an unseren Ursprung in den Sternen zu erinnern.
Jeder von uns hat ein göttliches Gegenstück, das eine Hand nach unten zu uns strecken kann, um uns zu erwecken. Diese andere Persönlichkeit ist das authentische wache Selbst; dasjenige, das wir jetzt haben, ist schlafend und unbedeutend.
Wir schlafen tatsächlich und befinden uns in den Händen eines gefährlichen Magiers, der sich als guter Gott verkleidet hat, der geistesgestörten Schöpfergottheit.
Die Trostlosigkeit, das Böse und der Schmerz in dieser Welt, die Tatsache, dass sie ein deterministisches Gefängnis ist, das vom geistesgestörten Schöpfer kontrolliert wird, veranlasst uns dazu, uns schon früh im Leben bereitwillig vom Realitätsprinzip zu trennen und sozusagen bereitwillig im Wahn einzuschlafen.
Du kannst aus der Welt des wahnhaften Gefängnisses in das friedliche Königreich übergehen, wenn der wahre und gute Gott dich unter seine Gnade stellt und dir erlaubt, die Realität mit seinen Augen zu sehen.
Christus hat Offenbarung gegeben, statt sie zu empfangen; er lehrte seine Anhänger, wie sie noch zu Lebzeiten in das Reich Gottes eintreten können, während andere Mysterien-Religionen nur Amnesie bewirken: Erkenntnis zu einer “anderen Zeit” in “dem anderen Reich”, nicht hier.
Christus hat bewirkt, dass es hierher kommt, und ist das lebendige Werkzeug des einzigen guten Gottes (d.h. des Logos).
Wahrscheinlich existiert die wirkliche, geheime christliche Kirche noch immer, seit Langem im Untergrund, mit dem lebendigen Christus als ihrem Haupt.
Durch ihre Teilnahme an der Kirche verfügen sie wahrscheinlich über gewaltige, scheinbar magische Kräfte.
Die Teilung in “zwei Zeiten” (gut und schlecht) und “zwei Reiche” (gut und böse) wird auch hier mit dem Sieg der guten Zeit abrupt enden, wenn das gegenwärtig unsichtbare Reich sichtbar wird. Wir können das Datum nicht kennen.
In diesem Zeitraum befinden wir uns auf der wackeligem Grund und werden danach beurteilt, welcher Macht wir die Treue halten, dem geistesgestörten Schöpfer-Demiurgen dieser Welt oder dem Einen Guten Gott und seinem Reich, den wir durch Christus kennen.
Diese zehn Prinzipien des gnostischen Christentums zu kennen, bedeutet, Unheil einzuladen.
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