Gnosis 3 - Der Heilige Gral
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montalk.net » 28. Oktober 2010
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Übersetzung 23.7.2011:
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In meinem vorangegangenen Artikel habe ich erklärt, dass der Stein der Weisen ein wirklich existierendes Objekt ist, dass nach den Gesetzen der niederen demiurgischen Technologie, auch unter dem Namen Alchemie bekannt, hergestellt wurde. Ich nenne es demiurgische Technik, weil er die Energien des Demiurg, astrale und ätherische nämlich, nutzt um die Wirklichkeit auf Quantenebene zu verändern, und “niedrig”, weil der Effekt auf die naheliegende Umgebung begrenzt ist: Er kann nur Blei in Gold verwandeln, das er unmittelbar berührt bzw. nur demjenigen Langlebigkeit verleihen der ihn einnimmt.
In diesem und dem nächsten Artikel werde ich zwei Beispiele hoher demiurgischer Technologie diskutieren, den Heiligen Gral und die Bundeslade. Beide funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie auch der Stein der Weisen, nur auf einer höheren Energie- Verfeinerungs- und Kraftebene und daher wirken sie globaler.
Der Heilige Gral ist ein übernatürliches Objekt, das von höherdimensionalen Kräften in unsere Welt transportiert wurde. Die Bundeslade ist ein Behälter, den die alten Hebräer während ihrer Flucht aus Ägypten konstruierten um ein mächtiges Artefakt darin unterzubringen.
Da die gängigen Beschreibungen der Fähigkeiten der Lade und des Grals weitgehend übereinstimmen könnte die Lade das Behältnis für den Gral gewesen sein. Ihre eigentliche Aufgabe wird in beiden Fällen als Verkörperung gottgleicher Intelligenz beschrieben.
Das Gralsthema hat mehrere voneinander abhängige und sich ergänzende Aspekte:
1) Die Technologie. Was er ist und was er tun kann. Sein physikalischer Aufbau, Funktion und Zweck.
2) Die Geschichte. Die Ereignisse die zu seiner Erschaffung und Einführung in unsere Welt führten. Wer ist dafür verantwortlich. Was hat er getan und was wird er noch anrichten in unserer Welt.
3) Die spirituelle Metapher. Was er in uns allen repräsentiert. Was angezeigt ist über einen korrekten Verlauf der geistigen Entwicklung.
Ich werde diese Themen in der gegebenen Reihenfolge in den nächsten Artikeln erforschen, wobei ich den spirituellen Aspekt für den Schluss aufbewahre, da er mit der Lösung für ein Problem verbunden ist, an dem ich noch arbeite. Sollte diese Ausführung etwas technologielastig erscheinen so liegt das daran, dass ich der Meinung bin, er stelle die Grundlage für das Verständnis der historischen Zusammenhänge dar, die wiederum die Wichtigkeit des spirituellen Teils unterstreichen.
Ich werde mit den funktionalen Eigenschaften des Grals beginnen und in meinem nächsten Artikel mit denen der Lade fortfahren. Dadurch wird es klar ersichtlich werden, wie der Konkurrenzkampf um und der Missbrauch solch immenser Macht katastrophale Konsequenzen für unsere Welt haben kann, zurzeit hat und noch haben wird.
Der Gral in der mittelalterliche Literatur
Die ursprünglichen Gralslegenden gehen noch auf eine Zeit vor dem Auftauchen des Christentums zurück. Später stattete die Kirche diese heidnischen Geschichten mit biblischer Symbolik und christlichen Zusammenhängen aus. Bei diesem Umbau entstand auch die Geschichte, der Gral sei einen Gefäß gewesen aus dem Jesus beim letzten Abendmahl Wein verteilt hätte und das später verwendet wurde, um sein Blut aufzufangen als er am Kreuz hing. Es gibt auch die Version, wonach er ein Teller gewesen sein soll, auf dem der Kopf Johannes des Täufers transportiert worden war.
Von all den mittelalterlichen Autoren, die über den Gral geschrieben haben scheint Wolfram von Eschenbach am meisten echten Einblick in und Sympathie für den heidnischen Verlauf der Gralsgeschichte gehabt zu haben. Er war ein wandernder Ritter, Gelehrter, Poet und Sänger. Die deutsche Entsprechung zu einem Troubador, der sich mit Geheimgesellschaften wie den Templern einließ oder sogar selbst Mitglied war.
In seinem Buch Parzival erzählt er die Geschichte eines einfältigen Jungen der sein Zuhause verlässt um Ritter zu werden. Dieser Junge soll seinem Schicksal gemäß der Gralskönig werden, versagt aber aufgrund seiner Schüchternheit jämmerlich als ihm die Gelegenheit dazu geboten wird. Verflucht durch sein Versagen verbringt er viele Jahre in Depressionen und harten Prüfungen bevor er die innere Stärke erlangt, die notwendig ist die Erfüllung seines Schicksals zu erkämpfen und die Prüfungen zu bestehen. Nur aufgrund seiner festen Entschlossenheit und weil er sich selbst treu bleibt verdient er sich die zweite Chance auf die Gralskönigswürde.
In diese Geschichte eingebettet sind regelmäßig Hinweise auf den Gral, seinen Ursprung und seine Funktion. Diese werden in christlichen Zusammenhängen dargestellt, die jedoch bei genauerer Betrachtung nur eine tiefere gnostische, heidnische, vorchristliche Kernaussage verstecken. Mit anderen Worten: Wolfram hatte Insiderinformationen über den Gral und versteckte so viele häretische Wahrheiten wie er nur konnte hinter der obligaten christlichen Fassade. Dies wird deutlich durch die seltsamen Detailinformationen über den Gral die nur schwer in den biblischen Zusammenhang einzuflechten gewesen sind.
Das heißt nun nicht, dass die anderen Gralsbücher alle wertlos sind, da deren christliche Überarbeitung die Originalinformationen zum Teil intakt gelassen hat. Wenn z.B. Jesus Christus die Inkarnation eines personifizierten Teil des Logos war, was wiederum den spirituellen Aspekt des Demiurg darstellt, dann kann man erkennen, wie sein Blut in einem Becher einem physischen Gefäß das demiurgische Energien enthält entspricht. Wir haben bereits ein anderes Beispiel dieser Art gesehen, den Stein der Weisen dessen höherrangiger Verwandter der Gral ist.
Oder betrachten wir das Tablett auf dem der Kopf von Johannes dem Täufer gelegen haben soll. Johannes hat “lebendes Wasser” über Jesus gesprüht als er ihn taufte was symbolisch bedeutet, dass er der Überträger desjenigen ist, was aus Jesus mehr als nur einen normalen Menschen macht. Somit hat er auf eine Art den Logos repräsentiert. Und Logos wiederum, mit Geist/Intellekt assoziiert, könnte den Kopf auf dem Tablett visuell symbolisieren. Dies sind Beispiele ecclesialer Steganographie.
In der Parzival Geschichte Wolframs war der Gral weder ein Becher noch ein Tablett sondern ein außerirdischer Stein. Er wurde weder “Heiliger Gral” noch “Heiliges Gefäß” sondern nur “Graal” genannt. Er wurde wie ein befremdliches außergewöhnliches nicht-irdisches Artefakt behandelt. Um Wiederholung zu vermeiden werde ich ihn Gral anstelle von Graal nennen. So hat Wolfram ihn beschrieben:
- Er war paradiesisch und transzendierte alle irdische Perfektion. Das beinhaltet auch, dass er mehr war als nur ein ordinärer Stein. Seine Perfektion erstreckte sich über das irdische Maß an Vollkommenheit hinaus.
- Er wurde von einer Frau bewacht und versorgt, die vollständige Reinheit und Jungfräulichkeit darstellte und alle, die dem Gral dienten mussten der fleischlichen Liebe abschwören. Spirituelle Integrität war also Voraussetzung für Kontakt mit dem Gral.
- Er ließ sich nur von einer völlig keuschen Frau transportieren. Er hatte also eine Art Einfluss darauf wer ihn bewegen durfte.
- Er konnte sofort Essen und Trinken für diejenigen materialisieren, die ihre Becher und Teller vor ihn hin hielten. Er konnte also Gedanken in Materie transformieren und wie ein “Füllhorn” wirken.
- Er konnte nur erzeugen, was die Erde bereits herstellte und was bekannt war. Das bedeutet, dass er nicht irgendwelche beliebigen Wunschgedanken materialisieren konnte sondern nur Nahrung die in ihrer Art bekannt war. Das ist ein Hinweis auf einen unkreativen Demiurg.
- Er erhält die Macht zu Materialisation von einer Taube, die jeden Karfreitag vom Himmel herab fliegt und eine weiße Oblate auf ihm ablegt. Dies ist eine Mischung aus heidnischer und christlicher Symbolik. Es weist außerdem darauf hin, dass der Gral zu bestimmten Zeiten neu aufgeladen werden musste. Beachte, dass Karfreitag unmittelbar dem Vollmond nach dem Frühlingspunkt folgt. Dieses Datum hat astrologische Signifikanz und könnte mit der Zunahme ätherischer Flüsse verbunden sein.
- Er konnte denjenigen Vitalität geben, die auf ihn herabblickten, ihre Jugend wurde wiederhergestellt und Krankheiten geheilt sowie der Tod hinausgezögert. Man konnte auf diese Art hunderte von Jahren leben ohne je zu altern, außer dass einem die Haare ergrauten. Das bedeutet, dass der Gral sehr starke Lebensenergie ausstrahlt, die wir auch als ätherische Energie kennen, ähnlich dem Stein der Weisen.
- Er zeigt geschriebene Nachrichten auf seiner Oberfläche, die als mysteriöse Buchstaben erscheinen und wieder verschwinden sowie sie gelesen wurden. So wurden u.a. die Namen von Kindern aus aller Welt übertragen, die im Gralsschloß dienen würden, sowie auch andere Informationen. Das bedeutet, der Gral selbst ist intelligent oder hat Nachrichten von einer Intelligenz übermittelt, die geschriebenes Wort bevorzugt. Er dient somit auch als Orakel.
- Ungetaufte konnten ihn nicht sehen. Man kann ihn nur mit erweitertem Bewusstsein bzw. im Besitz göttlicher Energien wahrnehmen. Das stellt ein sehr gnostisches Konzept dar; das dritte Auge muss mittels göttlicher Gnade oder Einweihung geöffnet sein um den Gral sehen zu können. Der Gral ist also berührbar aber nicht vollständig in dieser Welt materialisiert. Er ist leicht phasenverschoben und es bedarf erhöhter Wahrnehmungsfähigkeiten ihn sehen zu können.
- Durch seine besonderen Befähigungen verbrennt der Phönix zu Asche und aufersteht in noch größerer Pracht. Diese klar alchemistische Metapher symbolisiert die Transformation von etwas oder jemandem in eine perfektere Form durch Auflösung und anschließenden Umbau.
Es ist fraglich inwieweit Wolfram sich an das Original hielt und wie nahe das Original an der Wahrheit dran war. Eschenbach sagt, ihm wurde die Geschichte von einem Meister Kyot erzählt, der es wiederum aus dem arabisch geschriebenen Buch eines gewissen Astronomen namens Fegetanis hatte. Dieser wiederum kannte wohl die Wahrheit um den Gral, da er folgendes verfasst hat: “Eine Truppe hat es auf der Erde zurückgelassen und stiegt dann auf hoch zu den Sternen da ihre Unschuld sie zurücktrieb. Später wurde einem christlichen Abkömmling, der zu einem Leben in Reinheit erzogen worden war, die Aufgabe übertragen es zu bewachen. Diejenigen die der Gral zu sich ruft sind immer ehrenwerte Menschen.” Kyot suchte daraufhin in der Literatur Englands, Frankreichs und Irlands nach Erwähnungen dieses Abkömmlings und fand schließlich seine Spur in einer Sage, die in Anjou in Frankreich spielt und von der die Parzival Geschichte eine Ableitung aus zweiter Hand, wiedererzählt von Eschenbach, ist.
Nicht von Wolfram erwähnt aber von anderen Büchern seiner Zeit:
- Der Gral konnte leuchten so hell wie die Sonne und Erleuchtung demjenigen gewähren der ihn ansah. Erinnern wir uns an den Stein der Weisen, der auch leuchtetet wenn er über ein bestimmtes Maß hinaus verstärkt wurde und dass seine machtvolle ätherische Energie der psychischen Aktivierung des Menschen assistierte.
- Er wurde von Wagen oder Schiffen von Schloss zu Schloss transportiert und war nicht nur an einem Ort zuhause. Dazu passt, dass der Gral eine Spur durch die Geschichtsschreibung zieht, vom alten Ägypten bis ins mittelalterliche Frankreich und zu anderen Plätzen.
- Er konnte feurige Energie abgeben die einen Menschen umzuhauen in der Lage war. Wie auch die Bundeslade.
- Nur diejenigen, die qualifiziert waren mit dem Gral umzugehen, durften in einem bestimmten Sitz platznehmen der Siege Perilous genannt wurde. Alle übrigen wurden von einem Wirbel verschluckt falls sie versuchten, sich in diesen Stuhl zu setzen. Während hier bildhaft die Notwendigkeit spiritueller Reinheit im Umgang mit dem Gral hervorgehoben wird könnte doch die Beschreibung dessen, was mit den „Unwürdigen“ passiert auf der Beobachtungen tatsächlicher Geschehnisse beruhen.
- Der Gral wurde oft von himmlischen Wesen betreut, die ihn den Menschen je nach Notwendigkeit und Umstand zur Verfügung stellen und ihn danach wieder mit in ihre Welt zurücknehmen. Das ist selbsterklärend.
Wenn diese Behauptungen zutreffen müssen sie nicht unbedingt Wolframs Erzählungen widersprechen, da seine Hauptquelle aus der Zeit König Arthurs stammt und einige hundert Jahre älter ist. In der Zwischenzeit kann alles Mögliche mit dem Gral geschehen sein. Daher nehme ich diese Zusatzinformationen zu Parzival mit in das Gesamtbild auf.
Wenn man dies alles wörtlich nimmt haben wir hier ein Mineral oder kristallines Objekt, das Intelligenz und Willen zeigt, machtvolle (Lebens-) Energien aussendet, Gedanken in Nahrung verwandeln kann, als Orakel wirkt und hohe spirituelle Entwicklung von denen fordert, die mit ihm arbeiten unter Androhung von Vernichtung wenn das nicht der Fall ist.
Gibt es ihn wirklich?
Woher wissen wir, dass der Gral ein real existierendes Objekt ist und nicht nur eine Metapher für spirituelle Ideale oder ein verschleierter Hinweis auf den Stein der Weisen?
1) Weil seine Fußabdrücke über die gesamte Geschichte verteilt sind und nicht nur in der Literatur zu finden. Ich werde die ermüdende Geschichte der Völker der Phönizier, Ägypter, Kelten, Katharer, und der Templer den Büchern überlassen, die ich am Ende dieses Artikels aufgelistet habe, werde aber erwähnen, dass in allen diesen Fällen ein magisches Artefakt mit übernatürlichen Fähigkeiten einen Rolle bei ihrer Entstehung gespielt hat. Sie alle haben irgendwann in ihrer Geschichte etwas besessen, was schwer bewacht wurde und mit Eigenschaften demiurgischer Technologie versehen war. Dieses Instrument gab ihnen Führung und Anleitungen ohne die sie nicht erreicht hätten was heute von ihnen bekannt ist.
2) Da seine Eigenschaften und Fähigkeiten weit über denen des Steins der Weisen liegen, in einer Weise die nicht einfach durch Übertreibung und Fantasterei entstanden sein könnte, sondern die logischer Erweiterungen und Verbesserungen auf der Grundlage demiurgischer Technik sind. Mit anderen Worten: würde die Gralssage einfach nur kodiertes alchemistisches Wissen enthalten, so wären die beschriebenen Gralsfunktionen auf die Fähigkeiten des Steins der Weisen beschränkt und alle Übertreibungen wären physikalisch nicht plausibel und damit erfunden. So ist es aber nicht; der Gral kann Dinge tun die dem Stein unmöglich sind und die dennoch vollständig innerhalb der demiurgischen technischen Möglichkeiten liegen. Wenn also der Stein existiert sollte es der Gral auch, da beide auf denselben Prinzipien beruhen.
3) Während jeder mit dem notwendigen Wissen einen Stein der Weisen herstellen kann wurde um den Besitz des Grals gekämpft und er war begehrt als wenn er einzigartig wäre. Er stellt also etwas dar, was nicht beliebig hergestellt werden kann, wie ein einzigartiges Artefakt und nicht nur ein Rezept bzw. einen Anleitung. Er wurde wie ein reales Objekt auf Schiffen und in Wagen transportiert.
4) Weil der mittelalterliche Gral auf die Bundeslade zurückgeht oder einfach eine weitere Frucht vom selben Baum demiurgischer Technologie ist. Die Bundeslade war unzweifelhaft ein wirklich existierendes historisches Objekt. Somit kann auch der Gral wirklich existieren da beide vom gleichen Kaliber sind.
Obwohl der Gral einige Ähnlichkeit mit dem Stein der Weisen hat ist er nicht dasselbe Objekt. Obwohl diejenigen die ihn benutzen wollen erhebliche spirituelle Prüfungen ablegen müssen ist er nicht nur einen Metapher für den Weg zu Erleuchtung. Obwohl er ätherische und astrale Energie in seiner Funktion benutzt ist er nicht nur einen Metapher für diese sondern ein Behälter der sie ausstrahlt. Er stellt hyperdimensionale demiurgische Technik dar, die alle diese Interpretationen auf sich vereint.
Woher kommt der Gral?
Wie in einem späteren Artikel gezeigt werden wird stimmt die mittelalterliche Literatur weitgehend mit Quellen aus der Zeit der Kelten, Griechen, Skandinavier, Perser, Ägypter und der Maya überein. Die gemeinsame Wurzel dieser Mythen erklärt, wer den Gral vor Jahrtausenden in unsere Welt gebracht hat: eine fortgeschrittene Zivilisation, die demiurgische Technik beherrscht. Weitere Hinweise finden wir in der modernen Alienforschung, Abhandlungen der Fortean Society, rosenkreuzerische Studien, die Kultur der Alien Contactees und gute gechannelte Literatur. All dies weist darauf hin, dass der Gral heute noch existiert und seine Lieferanten und Operateure weiterhin in unserer Mitte sind.
Was macht so ein übernatürliches fremdes Artefakt in unserer Welt? Alle oben aufgeführten Quellen deuten auf dieselbe Antwort:
In Parzival erklärt der Eremit Trevrizent wie der Gral von einer Gruppe nobler Engel auf der Erde geparkt wurde, nachdem diese aus dem Himmel verbannt worden waren weil sie sich geweigert hatten, sich für eine Seite zu entscheiden während Luzifer seine Rebellion führte. Gott beauftragte diese neutralen Engel damit, den Gral auf die Erde zu bringen und unter die Obhut einer Gruppe geistig hochentwickelter und reiner Menschen zu stellen. Übersetzt bedeutet das, sie wurden rausgeschmissen und sind den Gral losgeworden. Sie sind die sogenannten gefallenen Engel.
Was wurde nun aus ihnen? Flegetanis sagt „sie stiegen zum Himmel auf hoch über die Sterne“ nachdem sie den Gral abgeliefert hatten. Trevrizent scheint dem zuzustimmen indem er sagt, sie kehrten in den Himmel zurück nachdem ihre Unschuld sie dorthin rief und Gott es so wünschte, was wiederum einem Gnostisches Konzept der Vergebung des Bösen entspricht, etwas das die offizielle Kirche anstößig finden würde da nach deren Meinung die gefallenen Engel die ewigen Feinde Gottes bleiben müssen. An späterer Stelle im Buch gibt Trevrizent scheinbar zu, dass er sich geirrt hat und dass die gefallenen Engel auf ewig verdammt und die Feinde Gottes und der Gralshüter wären und ihnen keine Hoffnung auf Vergebung zukommt. Dies scheint jedoch nur der Beruhigung der Kichenoberen gedient zu haben.
Es ist auch möglich, dass beruhend auf den Originalquellen des Parzival sich die Gruppe der Engel in zwei Parteien aufspaltete. Eine die zurück zur göttlichen Quelle aufstieg und eine die sich weiter davon entfernte. Die erstere bestünde demnach aus Helfern der menschlichen Gralswächter während die andere Gruppe, die nun seinem Einfluss vollständig verlustig gegangen war, die der Gegner der Gralshüter bildet die den Gral für sich zurückgewinnen wollen. Diese Theorie löst das Problem, dass in der Literatur sowohl höhere Mächte, die den Menschen helfen den Gral vor Missbrauch zu schützen, als auch solche, die sie bekämpfen und den Gral stehlen wollen, beschrieben werden. Die Legende zeigt die Dualität die unter diesen Wesen herrscht. In Lucifer’s Court, (p. 21) z.B. beschreibt Otto Rahn eine Variation dieses Themas: Der Gral war ein Edelstein der aus der Krone Luzifers der während des Falls seiner Engel herausgeschlagen wurde und den seine Helfer seit dieser Zeit versuchen zurückzugewinnen.
Wenn man die religiösen Randbemerkungen aus diesen Erzählungen herausfiltert bleibt die zugrundeliegende Geschichte von einer Katastrophe auf einer anderen Seinsebene während der eine Gruppe von Wesen mit einem machtvollen Instrument gezwungen ist diese zu verlassen. Sie erreichen die Erde und übergeben dieses Instrument einer Organisation spirituell hochentwickelter Menschen durch die das Artefakt noch heute seine Funktion ausübt.
Wolfram nannte es lapsit exillis, was “Stein des Exils” bedeutet in seinem etwas verworrenen Latein, da er, verursacht durch eine Katastrophe, aus seiner ursprünglichen Heimat entfernt und zur Erde gebracht worden war. Dieses Thema wiederholt sich in der Zeitgeschichte, wobei das Artefakt immer wieder gefährdet ist und an einen anderen Ort verbracht werden muss. Dort entfaltet es seine Wirkung bevor die Bedrohung erneut auftritt und sich der Kreislauf wiederholt.
Ein Beispiel wären die Israeliten, die Ägypten unter schrecklichen Bedingungen verlassen müssen wobei sie die Bundeslade mitnehmen. Durch die Lade gewinnen sie Führung, Sieg, Wohlstand und Macht. Als später der Tempel des Salomon geplündert wird verschwindet die Lade aus der jüdischen Geschichte. Ich werde in meinem nächsten Artikel näher auf die Lade eingehen, da sie weitere Einsichten in die Funktionsweise demiurgischer Technologie gewährt und am Anfang derjenigen Ereignisse steht, welche die negative Abweichung unserer Zeitlinie aufzeigen.
Fortsetzung folgt…
Der vorangegangene Text ist nur eine kurze Einführung in das Gralsthema. Ich werde über die historischen und mythologischen Zusammenhänge in folgenden Artikeln noch viel mehr zu sagen haben um so die Hauptaussage der Gnosis-Reihe aufzubauen.
Im nächsten werde ich die technischen Aspekte der Bundeslade ansprechen und zeigen, dass sie weitgehend mit denen des Grals übereinstimmen. Diese zwei Geräte zusammen können uns ein grundlegendes Verständnis hoher demiurgischer Technik und deren Möglichkeiten vermitteln.
Leseempfehlungen
Die Liste der von Montalk zu diesem Thema empfohlenen Bücher besteht zu 100% aus englischsprachiger Literatur. Daher bitte ich sie am Ende des englischen Originalartikels anzusehen. Von einigen der Bücher könnten deutsche Übersetzungen existieren, einige sind sogar im Original deutschsprachig. Deren Verfügbarkeit habe ich aber nicht geprüft (Anm.d.Übers.).